Jedes Turnier hat seine eigene Geschichte und bringt seine eigenen Heldentaten hervor. So war es auch heuer als sich 132 Spieler/innen von 14 Wiener Vereinen aufmachten um „Geschichte“ zu schreiben und die begehrten 17 Landesmeistertitel, die ausgeschrieben waren, zu gewinnen.

Doch bevor wir uns den sportlichen Leistungen widmen wollen, möchte ich den Fokus auf diejenigen richten, die sonst wenig oder gar keine Aufmerksamkeit bekommen, ohne die es jedoch unmöglich wäre eine solche Veranstaltung „stemmen“ zu können. Allen voran David Klaus, der an beiden Turniertagen als Erster in die altehrwürdige Postsporthalle gekommen ist und das Licht aufdrehte und als Letzter die Halle verließ und zusperrte. Dazwischen lagen jede Menge Arbeit für ihn. Turnierreferent Florian Welles stand ihm um nicht viel nach, koordinierte, organisierte und war ebenso eine wichtige Säule des Turniers wie Peter Raidl, der mit viel Charme und Überblick zusätzlich die Siegerehrungen moderierte. Was wäre ein Turnier ohne einem ausgezeichneten Schiedsrichterteam. Die Wiener Landesmeisterschaften verfügten Dank Schiedsrichterreferentin Pia Strauß und dem Oberschiedsrichter Gerhard Mandl über eine Vielzahl an ausgebildeten Spielleiter/innen, die von 9:00 bis in den späten Abend gekonnt, mit Engagement und jeder Menge Fingerspitzengespür zählten. Oben auf der Tribüne sorgte der WAT Kaisermühlen in Person von Patricia Zapletal und ihrem Team dafür, dass das bereitgestellte Buffet für Akteure wie Zuseherschaft mundete. Barbara Schneeweis ist seit Jahren ein Garant dafür, dass jede Wiener Veranstaltung erfolgreich über die Bühne geht. Der WTTV darf sich glücklich schätzen eine so fleißige und loyale Mitarbeiterin in ihren Reihen zu haben. Daneben gab es eine Vielzahl weiterer Helfer und Helferinnen, die an 3 Tagen vor Ort waren, Hand anlegten, wo eine Hand gefragt war und die diese Veranstaltung zu dem machten, was es letztlich war, nämlich ein kleines TT-Fest, bei dem fast alles reibungslos abgelaufen ist.

Für die sportlichen Höchstleistungen am Samstag sorgte dann der Wiener TT-Nachwuchs. Bei den Jüngsten schafften es Nele Elsigan von Wohnpark Alt Erlaa, Emil Kuch und Gavrilo Jovanovic, beide Spieler der Spielgemeinschaft Sportklub Flötzersteig sowie Alex Purtz vom Lehrersportverein ins Halbfinale des U11 Bewerbes einzuziehen. Dort blieben Alex und Gavrilo siegreich und lieferten sich im Anschluss ein packendes Finale. Alex Purtz ging hier als 3 zu 2 Satz-Sieger hervor und ist der neue Wiener Landesmeister in der U11. Er tritt damit die Nachfolge seines Vereinskollegen Li Aiyu an.

Im U13 Einzel Bewerb schaffte es ein überragender Chen Sung Bin (SKFL) den Titel zu erobern. Der Vorjahreszweite gab dabei in allen seinen Spielen keinen einzigen Satz ab. Ihm am nächsten kam Vereinskollege Michael Zhang, der ebenso bis ins Finale ohne einer Satzabgabe blieb. Die dritten Plätze teilten sich Tim Weingessel von der ATUS Langenzersdorf und Li Aiyu vom Lehrersportverein.

Das U13 Doppel gab ein ganz ähnliches Bild ab. Chen Sung Bin und Michael Zhang, beide Mitglieder der Spielgemeinschaft Sportklub Flötzersteig blieben unantastbar und dürfen sich bestes Wiener U13 Doppel nennen. Li Aiyu und Alex Purtz (LSV) wurden Zweite, mussten aber vorher 2 Fünf-Satzsiege erringen, bevor sie Vize Landesmeister werden konnten. Auf den dritten Plätzen fanden sich Tim Weingessel mit Partner Aeneas Safai, beide LENZ und die SKFL-Paarung Lind Leitner und Timotheus Seilern-Chiereghin wieder.

Nach einer einjährigen Pause fand heuer wieder ein Bewerb für Mädchen der Altersklasse U15 statt. Die SKFL Spielerin Nila Khazaei konnte ihre 4 Spiele souverän für sich entscheiden. Die junge Zweitplatzierte Nele Elsigan von Wohnpark Alt Erlaa war die Einzige, die es schaffte, Nila einen Satzverlust zu verpassen. Der dritte Platz ging an Lena Chen von TTK EDEN.

Das U15 Einzel männlich war hochkarätig besetzt. Hier verfügt Wien über eine Vielzahl an starken Nachwuchsspielern. Entsprechend hart wurde gekämpft um einen Platz am Podest zu erreichen. Einzig der Titel war eine One Man Show von Chen Sung Bin (SKFL), der nach U13 Einzel und Doppel sich auch im U15 Einzel souverän durchsetzen konnte und seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigte. Bela Csomor (SKFL) musste wie im Vorjahr mit dem starken zweiten Platz Vorlieb nehmen. Trotzdem eine starke Leistung, hatte er sich doch im Halbfinale gegen den Drittplatzierten Daniel Gschanes vom LSV erst in einem fünften Satz durchsetzen können. Der verbliebene zweite dritte Platz ging an David Purtz, ebenfalls Spieler des LSV.

Das U15 Doppel Finale bot jede Menge Dramatik, Spannung und Emotion. Kunststück, denn es musste ein Entscheidungssatz herhalten, um den Wiener Landesmeister zu küren. Daniel Gschanes und David Purtz, beide LSV, letztes Jahr U13 Landesmeister, schafften diesmal den Titel im Doppelbewerb der Altersklasse U15. Für Daniel bedeutet es zusätzlich die erfolgreiche Titelverteidigung, stand er doch bereits 2024 im U15 Doppel auf Position 1. Sein letztjähriger Partner Bela Csomor (SKFL) musste sich diesmal mit Vereinskollege Chen Sung Bin hauchdünn geschlagen geben. Das Siegerfoto komplettierten die Drittplatzierten Daniel Heifez (HAK) mit Li Aiyu (LSV) und Kyrylo Nakonechny mit Michael Zhang (beide SKFL).

Im U17 Einzel männlich schlug die Stunde von Bela Csomor (SKFL). Der Vorjahrszweite marschierte eindrucksvoll zum Titel, gab in 4 Runden nur einen Satz ab. Dahinter lauerte eine Phalanx an starken LSV-Spielern, die sich Platz 2 sowie die dritten Plätze sichern konnten. Vizelandesmeister wurde Daniel Gschanes vor David Purtz und Sebastian Kiang.

Bela Csomor (SKFL) gelang an der Seite von Vereinskollege Kyrylo Nakonechny der nächste „Titel-Streich“. Im U17 Doppel ließen sie dank eines sehenswert spannenden 5 Satzerfolges das Team des LSV, Daniel Gschanes und Sebastian Kiang, hinter sich. Letztere mussten im Halbfinale 3 Matchbälle gegen die Dritten Christian Szongott (LENZ) und William Juckes (KON) abwehren, bevor sie die Finalrunde fixieren konnten. Ebenfalls Dritte wurden David Purtz und Mihailo Sabo, beide LSV.

Nach mehrjähriger Pause kam bei diesen Landesmeisterschaften der U19 Einzel weiblich Bewerb zur Austragung. Dabei konnte sich die große Favoritin Pia Geineder von der ATUS Langenzersdorf überlegen ohne Satzverlust durchsetzen. Auf Platz 2 landete Vereinskollegin Iris Baumgartner, die ihrerseits mit Ausnahme der Niederlage gegen die Landesmeisterin ohne weiterer Satzabgabe blieb. Auf Platz 3 landete wie bereits im U15 Einzel weiblich die junge Lena Chen vom TTK EDEN.

Im U19 Einzel männlich lachte mit Sebastian Kiang ein Akteur des Lehrersportvereins vom Siegerfoto. Sebastians Erfolg blieb unangetastet, denn er gewann alle seine Partien mit 3 zu 0. Mit dem zweitplatzierten Mihailo Sabo und dem Drittplatzierten Artem Krupsky waren die schwarz gelben Vereinstrikots des LSV die Ton angebende Farbe am Siegesfoto. Christian Szongott von der ATUS Langenzersdorf komplettierte als Dritter das Quartett am Bild.

Das U19 Doppel männlich stand ganz im Zeichen der ATUS Langenzersdorf – TTC Kontakt Paarung Christian Szongott und William Juckes. Die beiden befreundeten Spieler konnten jede Partie mit 3 zu 0 für sich entscheiden und souverän den Landesmeistertitel im U19 Doppel gewinnen. Platz 2 ging an Jan Kolbert (LENZ) und Sebastian Kiang (LSV), die sich den Vizelandesmeistertitel durch einen 5 Satzsieg im Halbfinale gegen die Dritten Mihailo Sabo / Artem Krupsky (LSV) erkämpfen konnten. Die Doppelpaarung des SC HAKOAHs, Dan Gililov / Daniel Heifez, durften sich über Platz 3 freuen.

Im U19 Mix-Doppel zeigten Pia Geineder und Christian Szongott von der ATUS Langenzersdorf ihre Muskeln. In der „jeder gegen jeden“ – Gruppe bestehend aus 5 Paarungen blieben sie mit einem Gesamtsatzverhältnis von 12 zu 0 siegreich und krönten sich mit dem Wiener Landesmeistertitel. Platz 2 ging an Isabella Seebacher (SKFL) und William Juckes (KON), die sich in einem spannenden „3 zu 2 Duell“ gegen die Langenzersdorfer Paarung Iris Baumgartner und Jan Kolbert durchsetzen konnten. Iris und Jan blieben ihrerseits zwei Mal erfolgreich und belegten Rang 3.

Im U21 Einzel gab es eine große Überraschung. Jan Kolbert von der ATUS Langenzersdorf konnte sich als einziger Akteur der Wiener Landesmeisterschaften 2025 als Qualifikant, er musste in die Vorrunde, einen Titel holen. Nach Platz 1 in der Vorrunde gewann er das Viertelfinale 3 zu 1, das Halbfinale 3 zu 2, das Finale 3 zu 2 und krönte sich zum U21 Landesmeister. Platz 2 ging an Thomas Rehberger von Wohnpark Alt Erlaa. Die Ränge 3 teilten sich Amir Sam Poppenwimmer (ATUS Langenzersdorf) und Vinzenz Schrödl (WAT Mariahilf).

Am Sonntag, 10 Uhr ging es mit den Bewerben der Allgemeinen Klasse weiter. Im Damenbewerb zeigten 10 Spielerinnen ihr Können. Nach absolvierter Vorrunde wies das Halbfinale die Begegnungen Venera Baramidze (NFS) gegen Maren Mayer-Schwieger (LSV) sowie Pia Geineder (LENZ) gegen Jelena Novak (LSV) aus. Die Titelverteidigerin aus Vorjahr, Venera Baramidze, spielte gewohnt starkes Tischtennis und ließ nie einen Zweifel aufkommen, wer ins Finale einzieht. Vero gewann 3 zu 0. Halbfinale Nummer 2 verlief deutlich spannender. Hier gab es zwischen den Bundesligaspielerinnen Pia Geineder und Jelena Novak ein knappes Duell. Geineder, Titelträgerin aus dem Jahr 2023, konnte letztlich die Begegnung in vier Sätzen für sich entscheiden. Somit gab es eine Neuauflage des Finales aus dem Jahre 2024. Und wieder konnte Venera Baramidze, ihres Zeichens Vizestaatsmeisterin in Georgien, den Landesmeistertitel in die ruhmreiche TT-Halle der Naturfreunde Stadlau in die Erzherzog Karl Straße entführen. Satz 1 und 3 waren eine glatte, Satz 2 eine sehr, sehr knappe Angelegenheit.

Im Herren-Einzel gingen 44 Spieler auf den Landesmeistertitel los und wollten diesen dem amtierenden Titelträger Oliver Kolbert von der ATUS Langenzersdorf streitig machen. 28 Spieler mussten in die Vorrunde. 14 Spieler konnten sich für das Sechzehntelfinale qualifizieren. Dort warteten die 16 Gesetzten. Nach überstandener erster und zweiter Runde lauteten die Begegnungen im KO-Raster der besten Acht Oliver Kolbert (LENZ) gegen Stefan Zaric (WPAE), Bela Csomor (SKFL) gegen Ugliesa Lukic (OLY), Daniel Gschanes (LSV) gegen Stefan Lucanin (WPAE) und David Kirsch (KOR) gegen Aleksandar Sekulic (SKFL). Während sich Lukic, Lucanin und Kirsch relativ glatt für das Halbfinale qualifizieren konnten, musste der Titelverteidiger wie schon im Achtelfinale in einen fünften Satz, den er für sich entscheiden konnte. Stefan Zaric hatte es am Tischtennisschläger, vergab Matchbälle. In der Vorschlussrunde gab es eine Überraschung. David Kirsch konnte als erster Spieler das Finale erreichen. Die größte Überraschung lieferte er bereits im Viertelfinale, als er den als Nummer 2 gesetzten Routinier Aleksandar Sekulic mit 3 zu 1 aus dem Bewerb warf. Das Halbfinalduell gegen Bundesligaspieler Stefan Lucanin entschied der Korneuburger ohne Satzverlust für sich. Das zweite Halbfinale lautete Oliver Kolbert gegen Ugljesa Lukic und ist somit eine Neuauflage des vorjährigen Finales. Trotz zweier 5 Satzpartien war Oliver Kolbert der aktivere und agilere Spieler am Tisch und schaffte mit einem Viersatzerfolg seinen vierten Finaleinzug im Herren-Einzel bei Wiener Landesmeisterschaften. Wer nun glaubte, dass dem mehrfachen Langenzersdorfer Landesmeister die Kraft ausgehen könnte, der irrte gewaltig. Oliver bewies, wie in seinen bisherigen Finalspielen großartige „Steherqualitäten“, konnte sogar noch zusetzen, gewann das Finale mit 3 zu 0 Sätzen, schaffte die Titelverteidigung und seinen insgesamt vierten Landesmeistertitel im Herren Einzel überhaupt. David Kirsch konnte sich über den Vizelandesmeistertitel freuen. Im Gegensatz zu 2021 als er den späteren Landesmeister Oliver Kolbert im Viertelfinale an den Rand einer Niederlage bringen konnte, war heute nichts zu holen.

Im Herren Doppel gab es einen Erfolg für die Spielgemeinschaft Sportklub Flötzersteig. SKFL setzte in diesem Bewerb auf Erfahrung gepaart mit jugendlicher Agilität. Routinier Aleksandar Sekulic und Youngster Bela Csomor spielten ein starkes Turnier und sind die neuen Landesmeister im Doppel. UNION Korneuburg darf sich mit Gerald Puchner und David Kirsch freuen. Das eingespielte Duo marschierten bis ins Finale und wurde Vizelandesmeister. Auf den dritten Plätzen fanden sich Chen Sung Bin mit Partner Kyrylo Nakonechny (SKFL) und Oliver Kolbert (LENZ) mit Stefan Lucanin (WPAE) wieder.

Das Finale im Mix-Doppel bot alles was einen Tischtenniszuseher das Herz höher schlagen lässt. Tolle und lange Balwechsel, starke Schläge, Netz- und Kantenbälle und einen dramatischen Spielverlauf. Das in 5 Sätzen entschiedene Duell ging an Venera Baramidze und Benjamin Brunner von der Naturfreunde Stadlau. Vizelandesmeister im Mix-Doppel wurden Pia Geineder (LENZ) und Stefan Zaric (WPAE), die ein starkes Finalteam abgaben. Auf den dritten Rängen freuten sich die Langenzersdorfer Paarungen Iris Baumgartner/Oliver Kolbert und die Überraschung des Bewerbes Eva Geineder/Amir Sam Poppenwimmer.
Abschließend sei erwähnt, dass die Spielgemeinschaft Sportklub-Flötzersteig mit 10 Titeln und 23 Podestplätzen der erfolgreichste Verein dieser Landesmeisterschaften war. Dahinter lagen die ATUS Langenzersdorf mit 6 Titeln und 23 Podestplätzen, der Lehrersportverein mit 4 Titeln und 23 Podestplätzen, Naturfreunde Stadlau mit 3 Titeln und 3 Podestplätzen und Kontakt mit einem Titel und 2 Podestplätzen. Insgesamt konnten sich Spieler/innen von 11 Vereinen unter die besten Drei platzieren.
Der WTTV gratuliert allen Titelträgerinnen und Titelträgern sowie allen Platzierten! Ein großes Danke ergeht an alle fleißigen Helfer/innen, dem Schiedsrichterteam, der Turnierleitung und dem Buffet für die großartige Organisation über viele Tage hinweg!
Ergebnisse Wiener Meisterschaften 2025
Bericht und Fotos: M. Geineder