Österreichische Staatsmeisterschaften 2016

Nach 18 Jahren fanden die Österreichischen Tischtennis Staatsmeisterschaften wieder in Wien statt. Austragungsort war die Wiener Stadthalle.

Ergebnisse Österreichische Staatsmeisterschaften Wien 2016

Zahlreiche Fotos von M. Loidl könnt ihr hier finden: Fotos Samstag  Fotos Sonntag 1 Fotos Sonntag 2


SiegerSTAATSPokal


Interview mit Fritz Svoboda

SvobodaFritzIm Vorfeld der Staatsmeisterschaften hat Bernhard Jaretz den ÖTTV Sportdirektor Fritz Svoboda zum Gespräch gebeten:

Fritz Svoboda hat in seiner Funktion als Sportdirektor und Vizepräsident für Sport des ÖTTV viele Aufgabengebiete, auch die Gewährleistung von hohem sportlichem Niveau. In einem kurzen Interview erzählt er, warum die Österreichischen Staatsmeisterschaften auch nach 86 Auflagen noch nicht ihren Reiz verloren haben, über eine Zwickmühle im Hinblick auf Rio 2016 und warum Wien sportlich für ihn ein ganz gutes Pflaster war.

Welchen Stellenwert haben Turniere wie die Österreichischen Staatsmeisterschaften für unsere WeltklassespielerInnen?

Fritz Svoboda: Aufgrund vieler Verpflichtungen auf internationaler Ebene und auch für den Verein, hier international und auch national, mag man meinen, dass der Stellenwert für einen Spieler bei „noch einem Turnier“ eher in den Hintergrund rückt, dies umso mehr, wenn jemand schon mehrfacher Staatsmeister ist. Aber grundsätzlich sollten die Staatsmeisterschaften schon sportliche Wirkung zeigen, da wir immer noch an diesem Wochenende aus unserem Pool der Weltklassespieler und darüber hinaus die besten Tischtennisspieler Österreichs bestimmen. Und an einigen Beispielen  merkt man ja, dass das Sammeln vieler Titel durchaus seinen Reiz hat.  

Und im Vergleich dazu die nachkommende Generation von Nationalspielern? Welche Bedeutung hat für sie dieses Turnier?

Fritz Svoboda: Diese Gruppe hat natürlich den Ansporn und die Möglichkeit, sich bei so einer Veranstaltung gegen die Besten durchsetzen zu können und ihr mögliches Ziel, den Gewinn eines Staatsmeistertitels, zu verwirklichen, was ja aufgrund der Weltklassekonkurrenz, den unsere Damen- und Herren-Kader aufweisen ein sehr schwieriges Unterfangen darstellt.

Wir haben nach einigen Jahren mit immer weniger Nennungen wieder ein Rekordnennergebnis. Woher kommt das Interesse der Breite an dieser Veranstaltung?

Fritz Svoboda: Ich bin der Meinung, dass vor allem geografisch der Zugang für den Ballungsraum Wien und Niederösterreich für jene Spieler, die mit der sportlichen Entscheidung eher weniger zu tun haben werden, sehr günstig liegt. Da nehmen viele die Möglichkeit, einmal den Flair von Staatsmeisterschaften, die man sonst ohne großen reisetechnischen Aufwand nicht miterleben könnte, sicherlich aufgrund dieser Tatsache wahr.

Nachdem das Olympiaqualifikationsturnier, das am Wochenende vor der ÖSTM stattfinden sollte, nun eine Woche später stattfindet, kommt es sehr wahrscheinlich zu einer Terminkollision. Wie geht man mit so einer Zwickmühle um?

Fritz Svoboda: Natürlich bin ich mit so einer Terminkollision sehr unglücklich, da wir uns natürlich wünschen, dass unsere Sportlerinnen und Sportler in Rio dabei sein können, aber es für den Veranstalter, der im Vorfeld viel Arbeit in diese ÖSTM investiert hat, sehr ungut ist, wenn unsere besten 6 Aktiven sehr wahrscheinlich nicht am Start sind. Und gerade ein Aspekt, auf den ich im Laufe meiner Tätigkeit immer Wert gelegt habe, nämlich, dass unsere TopspielerInnen auch eine Verpflichtung haben, sich dem österreichischem Publikum und natürlich sich auch der Konkurrent zu repräsentieren, nicht umgesetzt werden kann. Auch wenn diese Umstände, die zu dieser Kollision geführt haben, eindeutig auf eine „höherer Macht“ zurückzuführen ist, hilft dies keiner Seite.

Wird dadurch ein möglicher Staatsmeistertitel entwertet?

Fritz Svoboda: Egal, wer letztendlich die zu vergebenden Titel gewinnen wird, ein schaler Beigeschmack wird bleiben. Trotzdem bin ich sicher, dass es auch ohne die abwesenden Aktiven zu ausgezeichneten Spielen kommen wird, da auch unsere Spieler der zweiten Ebene alle Spitzentischtennis bieten können. Der „Aderlass“ ist natürlich bei den Damen schmerzlicher als bei den Herren, da hier das Feld der Starterinnen ohnehin nicht allzu groß ist, und durch das Fehlen von Liu Jia & Co noch deutlicher zu bemerken sein wird.

Und unseren nachkommenden NationalspielerInnen wird ein echtes Fordern der Topstars noch nicht zugetraut?

Fritz Svoboda: Im Moment noch nicht. Der Abstand zur Spitze, die ja immerhin auf Weltklasseniveau agiert, ist noch zu groß, als dass sie an diesem Wochenende schon ernsthaft gefährdet wäre. Für realistisch und erreichbar halte ich das erst in zwei bis drei Jahren.

Zum Abschluss: Fritz Svoboda und ÖSTM in Wien – werden da Erinnerungen wach?

Fritz Svoboda: Ich kann mich noch erinnern, dass ich 1982 zum einzigen Mal das Vergnügen hatte, mit meinem Partner Günther Müller im Finale des Herren-Doppels zu stehen. Das haben wir aber damals verloren. Über die Medaille habe ich mich trotzdem gefreut. Aber obwohl ich nie zur absoluten Spitze gehört habe, habe ich immer mit großer Freude und Engagement bei ÖSTM mitgespielt.

Danke für das Gespräch!

 

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