Am verlängerten Wochenende rund um den Nationalfeiertag fanden auch die Bewerbe der Wiener Meisterschaften des Nachwuchs statt. Nach dem Start der allgemeinen Klasse am Freitag, folgten am Samstag und Sonntag in der Postsporthalle Wien die Einzelbewerbe in den Kategorien U11, U12, U13 männlich, U13 weiblich, U14, U15 männlich, U15 weiblich, U17, U18 männlich, U21 männlich sowie U21 weiblich. Zusätzlich kamen die Doppelbewerbe U13, U15, U15 mixed, U18 mixed, U18 männlich, U21, U21 mixed zur Austragung. Dabei wetteiferten 77 Nachwuchsspieler und Nachwuchsspielerinnen aus 13 Vereinen um die begehrten Titel. Nachwuchstalente aus neun verschiedenen Vereinen konnten dabei Podestplätze erzielen.
Jede gegen Jede bis zum Titel
Aufgrund des kleinen Teilnehmerfelds in den Mädchenbewerben, wurden heuer alle drei Einzelbewerbe U13, U15 und U21 in jeweils einer großen Gruppe, frei nach dem Prinzip Jede gegen Jede, ausgetragen.
Auch heuer zeigte sich bei den Mädchen wieder die derzeitige Dominanz durch die Spielgemeinschaft Mariahilf-Langenzersdorf. Gleich sechs von neun Platzierungen gingen an die jungen Spielerinnen der Spielgemeinschaft. In der U15 gingen sogar alle Podestplätze an SGML.
In der U13 stand Katharina Gstaltner am Ende souverän ganz oben am Treppchen. Ohne Satzverlust sicherte sie sich den Titel und verwies ihre Vereinskollegin aus Langenzersdorf Pia Geineder auf Platz zwei. Den dritten Platz am Podest holte sich Claire Mousset vom TTC Olympic.
Katharina Gstaltner und Pia Geineder setzten ihren Lauf dann auch im U15 Einzel fort. Wieder landete Gstaltner vor Geineder doch diesmal schob sich noch eine weitere Vereinskollegin vor das Duo - Patricia Pfeifer trumpfte auf und holte sich ungefährdet den Titel im U15 Mädchenbewerb.
Der einzige Nachwuchsbewerb der Mädchen, bei dem der Titel nicht an die Spielgemeinschaft Mariahilf-Langenzersdorf ging, war das U21 Einzel. Sophie Schuster vom Lehrersportverein platzierte sich hier vor Daniela Magerle vom SV Polizei und Milena Erak von der Spielgemeinschaft Mariahilf-Langenzersdorf.
Titelverteidigung bei den Jüngsten
Auch heuer konnte bei den Jüngsten Paul Dobretsberger den Wiener Meisterschaften seinen Stempel aufdrücken. Seit Beginn dieser Saison schlägt das junge Talent für die Spielgemeinschaft Sportklub-Flötzersteig auf und holte für den neuen Verein gleich zwei Einzeltitel.
In der U12 und in der U13 führte auch heuer kein Weg an ihm vorbei und er musste auf seinem Weg zur Titelverteidigung in beiden Bewerben lediglich nur jeweils einen Satz abgeben. Im Finale des U12 Bewerbs traf er auf seinen Vereinskollegen Zach Hsiao, gegen den er klar mit 3:1 gewann. Das Finale des U13 Bewerbs verlief sogar noch eindeutiger - mit 3:0 holte er sich gegen Nicolas Schönthaler vom TTC Kontakt den Titel.
Im U11 Bewerb war ein erneutes Antreten für Dobretsberger nicht mehr möglich und so war der Weg frei für einen neuen Wiener Meister. Die Chance nutzte prompt die junge Spielerin Pia Geineder, die sich damit nach ihren zweiten und dritten Plätzen in den Mädcheneinzeln für ihre gute Leistung selbst belohnt und auch einen ersten Platz ergattert.
Als Nummer Eins der Setzliste ging Paul Dobretsberger auch in den Bewerb U14, musste sich dort aber im Halbfinale Patricia Pfeifer geschlagen geben. Die junge Spielerin aus Langenzersdorf setzte sich mit schnittigem und tischnahen Spiel hauchdünn in fünf Sätzen durch. Im Finale wartete dann die Nummer Zwei der Setzliste, ihre eigener Bruder Moritz Pfeifer, auf sie.
Im Duell der Geschwister ging es lange ausgeglichen hin und her. Viele Sätze blieben bis zum Schluss spannend. Im alles entscheidenden fünften Satz hatte dann Moritz Pfeifer das bessere Händchen und gewann im Nachspiel gegen seine Schwester.
Ohne Blöße präsentierte sich Erik Seper von der Spielgemeinschaft Sportklub-Flötzersteig im Bewerb U15 Einzel männlich. Ohne Satzverlust und mit ganz klarem Punkteverhältnis deklassierte er die Konkurrenz. Im Finale traf er dabei auf seinen Vereinskollegen Rafael Ganneshofer, nachdem dieser in einem Krimi über die volle Distanz die Nummer Eins der Setzliste, Eric Tang von den Naturfreunden Stadlau, im Halbfinale geschlagen hatte.
Doch auch hier blieb Seper souverän, wankte lediglich im ersten Satz, in dem er in das Nachspiel musste. Die Sätze zwei und drei holte er sich wieder klar und damit auch den Titel im U15 Einzel.
Favoritensiege
In den Bewerben der Altersklasse U17 Einzel, U18 Einzel männlich und U21 Einzel männlich blieben die Favoriten weitgehend unter sich, die ein oder andere Überraschung gab es trotzdem.
Die Altersklasse U17 Einzel wurde gemischt ausgetragen, also sowohl Burschen als auch Mädchen konnten antreten. Ein dritter Platz gelang dann auch der einzigen weiblichen Starterin im Teilnehmerfeld - Milena Erak. Bis zum Halbfinale ließ sie nichts anbrennen und setzte sich souverän gegen ihre männliche Konkurrenten durch. Gegen den aufstrebenden Verteidiger Stefan Lucanin von der Spielgemeinschaft Sportklub Flötzersteig blieb sie dann aber letztendlich chancenlos. Mit lediglich einem Satzverlust zog der Defensivspieler als Nummer Zwei der Setzliste in das Finale ein. Dort wartete Tobias Koszik von der Spielgemeinschaft Mariahilf Langenzersdorf, Nummer Eins in der Setzung, auf ihn. Nicht weniger deutlich sein Einzug in das Finale. Nur im Viertelfinale musste er einen Satz abgeben, gewann ansonsten klar mit 3:0.
Auf den ersten Blick schien es ein umkämpftes Finale zu werden, doch Tobias Koszik startete gut und beherrschte das Spiel deutlich. Er ließ sich durch die Noppe seines Gegners nicht verunsichern und gewann ganz glatt mit 3:0 das Finale im Bewerb U17 Einzel.
Auch in der U18 sollten die Gesetzten dominieren, doch die Duelle zwischen den Favoriten waren an Spannung kaum zu überbieten. Während Tobias Koszik wie schon im U17 Bewerb förmlich in das Finale des U17 Bewerbs spazierte, entbrannte im anderen Halbfinale zwischen Phillip Hudribusch vom TTC Wohnpark Alterlaa und Lukas Gruber von der Spielgemeinschaft Sportklub-Flötzersteig ein harter Kampf um den Einzug in das Endspiel.
Phillip Hudribusch konnte zunächst den ersten Satz gewinnen, hatte dann aber zweimal das Nachsehen gegen den Vorjahressieger vom Flötzersteig. Mit dem Rücken zur Wand zeigte der 16-Jährige des TTC WPAE seine Kämpferqualitäten und stellte auf Satzgleichstand. Im fünften Satz überzeugten die zwei Kontrahenten mit beidseitigem, druckvollem Angriffspiel aus jeder Lage. Der Satz verlief lange ausgeglichen. Das glücklichere Ende hatte am Ende Phillip Hudribusch und entschied das Halbfinale mit 11:9 im letzten Satz für sich.
Im Finale der beiden 16-Jährigen schien der Spieler vom Wohnpark Alterlaa zunächst von seinem Halbfinalerfolg beflügelt. Schnell ging er mit 2:0 in Sätzen gegen seinen Gegenüber aus Langenzersdorf in Führung. Doch Koszik ließ nicht locker, gewann zwei Sätzen in Folge auf Unterschied und erzwang einen alles entscheidenden fünften Satz. Auch dort ließ er zunächst nicht locker, führte zum Seitenwechsel hoch - das Spiel schien nun völlig gekippt.
Ein Timeout später hatte Phillip Hudribusch aber anscheinend den Kopf wieder frei. Spielte mutig auf, machte Punkt um Punkt und kam immer Näher heran. Auf Messers Schneide stand das Spiel dann in der Verlängerung des fünften Satzes. Jeder Fehler konnte nun eine Finalniederlage bedeuten. Beim Stand zum 13:12 konnte Hudribusch dann einen Fehler bei Koszik erzwingen und sich den Titel im U18 Einzel sichern.
Die gute Leistung aus dem U18 Einzel nahm Phillip Hudribusch dann auch in das U21 Einzel mit. Als ungesetzter musste er zunächst die Gruppenphase durchlaufen um anschließend im K.O. Raster im Viertelfinale auf die Nummer Zwei Lukas Gruber und anschließend im Halbfinale auf die Nummer Drei Ivan Hrastnig von den Naturfreunden Stadlau zu treffen. Durch den Erfolg zuvor frei aufspielend zeigte er sein bestes Tischtennis und zog bis in das Finale ein.
Dort wurde sein Erfolgszug allerdings von der klaren Nummer Eins des Turniers gestoppt. Oliver Kolbert von der Spielgemeinschaft Mariahilf-Langenzersdorf, der bereits am Tag davor den Titel in der allgemeinen Klasse geholt hatte, stand am Ende auch in der U21 Konkurrenz ganz oben. Im Halbfinale gegen seinen Vereinskollegen Tobias Koszik musste er sich zwar ordentlich strecken und brauchte die volle Distanz um sich für das Finale zu qualifizieren, im Endspiel zeigte er sich dann aber wieder spielbestimmend. Mit einem deutlichen 3:0 im Finale unterstrich er seine herausragende Form an diesem Wochenende und holte sich den zweiten Einzeltitel bei diesen Wiener Meisterschaften.
Doppel bunt wie immer
Viele verschiedene Vereine und vereinsübergreifende Doppel gab es auch heuer wieder in den Doppelbewerben des Nachwuchs.
Im U13 Doppel kam es zum vereinsinternen Duell zwischen den Paarungen Paul Dobretsberger zusammen mit Stephan Wyss und Zach Hsiao zusammen mit Anton Kahofer, alle von der Spielgemeinschaft Sportklub-Flötzersteig. Dobretsberger und Wyss gingen schnell mit 2:0 in Führung, verloren dann aber den Faden. In einem hauchdünnen fünften Satz fanden sie wieder ihren Rhythmus und holten sich mit einem 12:10 Satzsieg den Titel im U13 Doppel.
Eine reine vereinsinterne Titelentscheidung gab es auch im U15 Mixed. Dort war allerdings die Spielgemeinschaft Mariahilf-Langenzersdorf der Maßstab aller Dinge. Das Geschwisterpaar Patricia und Moritz Pfeifer sicherten sich den Titel vor ihren Vereinskollegen Katharina Gstaltner und Amir Sam Poppenwimmer sowie Jasmin Baumgartner und Matias Kuhs.
Bunt war es dann erstmals im U15 Doppel. Nach einem souveränen Lauf bis ins Finale standen sich dort die Mannschaft aus Rafael Ganneshofer und Erik Seper von der Spielgemeinschaft Sportklub-Flötzersteig sowie die gemischte Paarung mit Amir Sam Poppenwimmer von Mariahilf-Langenzersdorf und Eric Tang von Stadlau aufeinander. Die vereinsinterne Paarung erwies sich hier als eingespielter und harmonischer - mit einem klaren 3:0 Erfolg geht der Titel an Ganneshofer und Seper.
Spannende Geschwisterduelle gab es im U18 Mixed. Wie schon im U15 Mixed war auch der U18 Mixed Bewerb durch die Spieler und Spielerinnen der Spielgemeinschaft Mariahilf-Langenzersdorf dominiert. Doch hier waren neben den Pfeifer Geschwistern auch noch zwei andere Geschwisterpaarungen im Bewerb.
Der geschwisterlichen Harmonie zum Trotz holten sich die beiden Vorjahressieger Milena Erak und Tobias Koszik auch dieses Jahr wieder den Titel und platzieren sich ganz oben am Treppchen. Auf Platz Zwei landet das im U15 Mixed erfolgreiche Geschwisterpaar Pfeifer vor Katharina und Johann Gstaltner auf Platz Drei.
Im U18 Doppel gab es einen klaren Favoritensieg. Die vereinsübergreifende Paarung Lukas Gruber und Tobias Koszik zeigten kaum Schwächen und gewannen im Finale gegen Stefan Lucanin und Andreas Holzinger von der Spielgemeinschaft Sportklub-Flötzersteig mit 3:1.
Hauchdünn verlief die Entscheidung im Mixed Doppel U21. Mit lediglich drei Paarungen trat jede Mannschaft gegen jede andere an. Nach den drei Spielen hatten alle Doppelpaarung ein Spiel gewonnen und eines verloren - die Sätze mussten ausgezählt werden. Mit einem minimal besseren Satzverhältnis behielt die bereits im U18 Mixed erfolgreiche Paarung mit Milena Erak und Tobias Koszik die Oberhand. Knapp dahinter landeten die vereinsübergreifenden Doppel Lukas Gruber und Sophie Schuster sowie Daniela Magerle und Florian Kellner.
Im U21 Doppelbewerb, in dem auch gemischte Doppelmannschaft zugelassen waren, setzte sich etwas überraschend dann auch ein gemischtes Doppel durch. Oliver Kolbert unterstrich an der Seite von Milena Erak nochmal sein erfolgreiches Wochenende. Im Finale gegen Abdallah Oukal vom TTC Wohnpark Alterlaa und Lukas Gruber von der Spielgemeinschaft Sportklub-Flötzersteig zeigte sich die Paarung aus Langenzersdorf souverän. Glatt mit 3:0 ging der Titel an Milena Erak und Oliver Kolbert.
Fotos: Fritz Dauchner